WWII US SIGSALY Telephonsystem [Beitrag #10186] |
Sa., 10 September 2016 18:15 |
Tele-Vision
Beiträge: 16 Registriert: April 2013 Ort: Wien
|
|
|
|
Werte Sammlerfreunde!
Unlängst kam mir wieder das SIGSALY System der Amerikaner in den Sinn - ein abhörsicheres digitales Sprachverschlüsselungssystem dessen Komponenten heute wesentliche Bestandteile fast aller digitalen Telefoniesysteme sind.
Bestandteil der Verschlüsselung war, das jeweils zwei Schallplatten mit einer Art weißes Rauschen von einem "Zufallsgenerator erzeugt" angefertigt wurden und zur einmaligen Verwendung an den Sender, wie auch Empfänger gesendet wurden.
Konkrete Fragen:
Wiewohl man auf Wikipedia etc. einen Plattentellertisch in augenscheinlich sehr hochwertiger Qualität erkennen kann, so frage ich mich wie eine fast absolute Synchronisation insbesondere des Beginns der mechanischen Abtastung, also exakter Einsatz der Nadel in der richtigen Rille an jeweils gleicher Stelle, sowie Einhaltung der 60 Hz Frequenz z.B. auf einer Schiffsstation damals möglich gewesen wäre?
Weiters wäre selbst bei 16 2/3 Geschwindigkeit und damit längerer Spielzeit der Platte die Redezeit doch sehr beschränkt gewesen.
Oder ist das mit der Schallplatten-Geschichte eine Mär, da das System mit damaliger Technik wohl auch so nicht abgehört - im Sinne von Sprachdekodiert - werden konnte?
Danke für konkrete sachdienliche Hinweise.
Nachtrag:
Klar ist, dass es einen Systemtakt/Zentralzeitgeber über Funk für beide Enden gab.
Weiters werden die Plattenspieler aufwendige Regelsysteme (Vielleicht frühe PLL) gehabt haben.
[Aktualisiert am: Sa., 10 September 2016 18:23] Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
Aw: WWII US SIGSALY Telephonsystem [Beitrag #12044 ist eine Antwort auf Beitrag #10186] |
So., 26 November 2017 17:53 |
Funker
Beiträge: 56 Registriert: Januar 2016
|
|
|
|
Hallo,
Sprachscrambler die von den Amis benutzt wurden und auch deutsche Geräte benutzten das entweder das Invertierungsverfahren oder das Verwürfelungsprinzip.
Beides konnte mit vorhandenen Komponenten der Mehrfachtelefonietechnik (TF-Übertragungstechnik) verwirklicht werden.
Das Nf-Signal mit Filter in drei oder 4 Bändern aufteilen, mit Ringmodultoren innerhalb des Sprachbandes versetzen und am Ende umgekehrt wieder zusammendröseln.
Beim Invertierungsverfahren wurde einfach die NF von der Regellage in die Kehrlage gedreht und auf der Gegenseite wieder andersrum. Die Bullen benutzen sowas heute noch.
Diese Systeme waren nur für taktische Befehlsübermittlung brauchbar. Wurden die Signal aufgezeichtet so konnte ein entsprechend ausgerüstetes Labor diese Signale in wenigen Stunden wieder lesbar machen.
Digitale möglichleiten waren von der Theorie her bekannt , konnten aber wegen immensen Aufwand mit Röhrentechnik nicht werwirklicht werden.
Philips hat in den 30igern an PCM Mehrfachtelefonie gearbeitet. Die Labormuster für ein 15 Kanal Telefonübertragungssystem benötigten Pro Endstelle deutlich über 600 Röhren . Ein TF System mit 15 Kanälen dagegen kam mit ca 35 Röhren aus. Das TF- 15Kanal war bei der Wehrmacht eingeführt.
Wegen dem von aus deutscher Seite gesehenen ungünstigen Kriegsverlauf kam die Sprachverschlüsselung nicht mehr so recht zum Einsatz.
73
Wolfgang
[Aktualisiert am: So., 26 November 2017 17:55] Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
|
Aw: WWII US SIGSALY Telephonsystem [Beitrag #12106 ist eine Antwort auf Beitrag #12050] |
Sa., 23 Dezember 2017 09:53 |
Tele-Vision
Beiträge: 16 Registriert: April 2013 Ort: Wien
|
|
|
|
Danke für die Hinweise zu den bisher verwendeten analogen Verschlüsselungssystemen, die ich auch aus der Nachkriegszeit kenne. Vielleicht werde ich mir das Buch zum Thema anschaffen.
Konkret bleibt jedoch meine Anfrage zum SIGSALY System welches deutlich komplexer, zudem Digital aufgebaut war bestehen.
Werde es wohl am besten auch in einem US Forum einmal versuchen.
LG
|
|
|