Opta Radio Wüstenbrand LGE 3904 [Beitrag #318] |
So., 26 August 2012 20:35 |
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Im Jahr 1925 gründeten Oswald Ritter und Dr. Wilhelm Dietz in Leipzig die Firma „Dr. Dietz und Ritter GmbH". Beide waren Mitarbeiter der 1889 gegründeten Firma „Körting & Mathiesen". Körting beteiligte sich mit 20 % an der Firma und gestattete die Nutzung des Markennamens „Körting". Neben dem umfangreichen Programm der NF-Transformatoren und Drosselspulen stieg man 1928 in die Fertigung von Kraftverstärkern und ab 1932 in die von Rundfunkempfängern ein. Hier erreichte man relativ schnell die Funktion des Schrittmachers und der „High-Tech-Schmiede".
Ab 1935 stieg man in die Fertigung militärischer Technik ein. Die Fertigung erreichte in den Jahren 1937/38 bereits einen Anteil von 44 Prozent des Umsatzes. Wirtschaftsprüfer bemerkten, dass eine Trennung der einzelnen Geschäftsbereiche nur unzureichend gegeben wäre und für eine größere Anzahl der militärischen Lieferungen die Preisbildung nicht nachvollziehbar wäre. Die sich daraus ergebenden Streitereien mit dem RLM führten zu einer Verhaftung von Oswald Ritter und der Beschlagnahme der Betriebsteile, die sich mit Rüstungsaufgaben befassten. Aus den beschlagnahmten Teilen wird die Firma „Leipziger Funkgerätebau GmbH" gebildet. Dr. Dietz scheidet 1939 aus der Firma aus. 1941 geht die „Leipziger Funkgerätebau GmbH" in die Firma „Loewe Radio AG, Werk Leipzig" auf, die ab dem 01.08.1942 als „Opta Radio AG" firmiert.
Im Zuge der Luftangriffe erfolgten Kriegsverlagerungen unter anderem nach Oberlungwitz und Wüstenbrand bei Chemnitz. Dort entstand das im Folgenden vorgestellte Gerät Anfang 1945.
Laut Typenschild des LGE 3904 handelt es sich um eine Großlautsprecher-Kombination, bestehend aus einem 35 cm elektrodynamischen Lautsprecher und einem angeflanschten Verstärker, bestückt mit 2x AZ 12 und 2x RV 210 (oder 2xEL12 spez. Mit Zwischensockel). Die Gerätenummer ist die 029. Zum Gerät gehört eine Transportkiste mit den Bezeichnungen TK 1001 und V-Lager sowie der Bezeichnung Ln 30961.
Gegenüber bekannten Geräten von Grassmann oder Körting ist die kompakte Bauweise kennzeichnend.
Das Gerät ist NICHT mehr in meinem Besitz, Anfragen daher zwecklos.
Quellen: Funkgeschichte 161 von 2005, Artikel von Werner Thote über Bordfunkgeräte von Dr. Dietz und Ritter
Wem sind weitere Geräte aus Messtechnik oder kommerzieller Technik aus diesen Verlagerungsbetrieben bekannt? Wer kann weitere Angaben zur Firmengeschichte dieser Firmen machen?
Ingo Pötschke
Bild 1 Typenschild LGE 3904
Bild 2 Ansicht schräg von vorn
Bild 3 Ansicht von hinten ohne Typenschildplatte
Bild 4 Ansicht schräg hinten mit Typenschildplatte
Bild 5 Verpackungskiste
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[Aktualisiert am: So., 26 August 2012 20:41] Den Beitrag einem Moderator melden
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