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Aw: Folgen falscher Lagerung [Beitrag #4898 ist eine Antwort auf Beitrag #4894] Mo., 07 April 2014 14:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Getter
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Ort: In Hör-Reichweite der au...
Hallo zusammen,

PE-Folie ist NICHT wasserdampfdiffusionsdicht !
Das heißt : Über einen längeren Zeitraum wird stets Innenfeuchte = Außenfeuchte.
Kommen nun Temperaturschwankungen hinzu, welche dazu führen, dass innerhalb weniger Tage oder noch kürzerer Zeiten innen der Taupunkt unterschritten wird, kondensiert Wasser aus und der Schimmel breitet sich aus.

Fernost-Importprodukte kommen übrigens in PE-Tüten verpackt hier an, sie sind zudem während des Containertransportes auch großen Temp.-Schwankungen ausgesetzt, dennoch schimmelt es darin nicht !

Warum nicht ?

Erstens : Es wird ein Päckchen 'Silica-Gel' beigegeben, welches eine der Packungsgröße angepasste Menge Feuchtigkeitsbindemittel enthält.
Zweitens : Das Verpacken geschieht unter kontrollierter Atmosphäre, die Verpackungen werden also vorab mit speziell getrockneter Luft oder unter Stickstoff-Atmosphäre verpackt.
Drittens : Oft werden zusätzlich fungizide Gase beigegeben, eine fragwürdige Methode, beispielsweise der Zoll führt Kontrollen bei Containern aus Fernost daher oft nur in Schutzanzügen durch, um die Mitarbeiter nicht gesundheitlich schwer zu schädigen.

Alle diese Maßnahmen wirken aber nur für die Dauer des Transportes, längerfristige Lagerung kann nur bei hinreichend niedriger relativer Feuchte erfolgreich sein.

Das Heizen eines Lagerraumes ist somit gar nicht erforderlich, sofern die für das Lagergut zulässigen Temperaturgrenzen eingehalten werden. Weitaus energiesparender und erfolgreicher ist das Entfeuchten der Luft mittels speziell für den Lagerraum angepasster Technik, in aller Regel wählt man die Entfeuchtung mittels Kompressions-Kältemaschine.

Die handelsüblichen Luftentfeuchter sind in der Regel nur für einen Temperaturbereich von ca. +10....+25°C ausgelegt, für das Entfeuchten unbeheizter Lagerräume also unbrauchbar.

Es sind allerdings auch für diesen Zweck geeignete Modelle auf dem Markt. Dabei verlässt man das Baumarkt-Preisniveau, aber bevor der Lagerinhalt durch Schimmel zu Abfall wird, sollte man die Investition tätigen.

In jedem Fall ist hier eine Kältetechnik-Fachfirma, welche auch Luftkonditionierung anbietet, oder ein entsprechendes Ingenieurbüro anzusprechen, um ein wirklich geeignetes Gerät zu erhalten.

Wer sich mit der Materie auskennt, kann natürlich auch nach Standard-Geräten suchen, welche so aufgebaut sind, dass ein Umbau für den gewünschten Einsatzzweck möglich ist.
Die kleinen 'Haushaltsentfeuchter' aus dem Baumarkt scheiden dafür allesamt aus, aber viele größere Modelle lassen sich passend modifizieren.

Wer das kann, der braucht hier keine Tipps zu lesen, was zu tun ist - wer nicht weiß, was zu tun ist, der sollte unbedingt die Finger davon lassen und die Arbeit dafür qualifizierten Personen überlassen.

Ich selber habe noch nie beheizte Lagerräume genutzt, das ist viel zu teuer.
Es reicht eine einigermaßen luftdichte Abdichtung des Raumes, also möglichst wenig Luftaustausch mit der Umgebung, in Kombination mit Entfeuchtung.
Eine aufwändige Wärme-Isolation, die bei Beheizung nötig wäre, kann dann entfallen.

Grüße aus HH !
 
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