Das GFGF-Forum
Das Forum der GFGF für Freunde der Funkgeschichte

Startseite » Röhrenradios und andere alte Empfänger » Radios » Wer baute eigentlich das erste FM-Stereo Radio?
Aw: Wer baute eigentlich das erste FM-Stereo Radio? [Beitrag #3291 ist eine Antwort auf Beitrag #3290] Mi., 26 Juni 2013 07:20 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
RVM-AP ist gerade offline  RVM-AP
Beiträge: 150
Registriert: August 2012
Ort: VS-Villingen, BW

Tatsächlich ging die Einführung von Stereo "schleichend".
Es gab vor dem "richtigen" Stereoradio schon eine ganze Reihe Geräte, welche mit zwei identischen NF-Verstärkern ausgerüstet waren und eine sterotaugliche Lautsprecherbestückung hatten. (SABA, Telefunken etc.). Damit konnte man externe stereophone Quellen (Plattenspieler, Tonbandgerät etc.) stereophon abspielen. Der Rundfunkempfang inkl. UKW wurde dabei monophon auf beide Kanäle geführt.
Stereoübertragung wurde schon im dritten Reich versuchsweise getestet. Dabei wurden gleichzeitig zwei Sendefrequenzen verwendet - der linke und der rechte kanal wurden dabei also monophon vom Sender bis zum Empfänger übertragen.
Nach dem Krieg wurden in den fünfziger Jahren nach obigen Prinzip noch weitere Versuche durchgeführt.
Der Nachteil dieses Verfahrens war, dass mit einem - damals verbreiteten - Monoempfangsgerät entweder nur der linke oder nur der rechte Kanal empfangen werden konnte.
Es musste also eine Lösung gefunden werden, welche auch für Monogeräte geeignet war. Dies wurde erreicht, in dem man auf einer Trägerfrequenz beide Signale unterbrachte.
Um mit einer Frequenz auszukommen, musste diese sogenannte "Trägerfrequenz" die Information für den linken und den rechten Kanal enthalten - also ihre Bandbreite entsprechend gr0ß sein. Es gab dafür mehrere Möglichkeiten.
Als beste hat sich das von den US-amerikanischen Firmen General Electric und Zenith Electronics Corporation entwickelte Pilotton-Multiplexverfahren herausgestellt. Es wurde deshalb 1962 von der EBU (Europäischen Rundfunkunion) als Norm empfohlen und in den meisten Ländern Westeuropas eingeführt.
Man kann also davon ausgehen, dass die "Geburtsstunde" von "UKW-Stereo" in Europa ca. 1962 war.
Es begann in vielen Firmen in Europa die Entwicklung von sogenannten "Stereodecodern".
In der DDR hat die Fa. Tonfunk GmbH; Ermsleben/Harz, den "SD1" entwickelt und 1969 als "SD2" zur Serienreife gebracht - er war dann in verschiedenen Geräten verbaut worden. Die Geräte selbst waren teilweise noch "Röhrengeräte", der Decoder mit Halbleitern bestückt.
(Ich wüsste nicht, dass es einen Röhrenbestückten Stereodecoder gegeben hätte - wäre auch interessant, das mal heraus zu bekommen...)

Beantwortet jetzt nicht die Frage nach dem ersten "echten" Stereoempfänger - aber ist als Hintergrundwissen vielleicht hilfreich...


Gruß
RVM-AP

[Aktualisiert am: Mi., 26 Juni 2013 07:40]

Den Beitrag einem Moderator melden

 
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Vorheriges Thema: Mixer im Grundig Miniboy mit 1V6
Nächstes Thema: Akkord Pinguin M58 de Luxe
Gehe zum Forum:
  


aktuelle Zeit: Sa. Juni 29 22:22:04 CEST 2024