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Aw: Man baut wieder Röhrenradios [Beitrag #1714 ist eine Antwort auf Beitrag #1713] Mi., 16 Januar 2013 23:09 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Getter
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Registriert: Juli 2012
Ort: In Hör-Reichweite der au...
Hallo zusammen,

hallo SGibbi, niemandem nehme ich es übel, wenn er (oder sie) so ein Gerät erstrebenswert findet oder sich es sogar kauft.
Für mich finde ich es aber eben nicht habenswert.... nicht mehr und nicht weniger.

Die alten Geräte waren in ihrer Zeit absolut zeitgemäß, manche alte Technik war sogar absolut 'State of the Art'; was davon noch übrig ist, ist absolut erhaltenswert und hat auch heute noch seine Daseinsberechtigung.
Aber heute wieder Geräte zu bauen, deren NF-Teil vor 50...60 Jahren zeitgemäß war... ??
Will man ein dem Röhrenverstärker nachempfundenes Verhalten, so ließe sich das heutzutage einfach und günstig mit einem DSP erzeugen - und wenn man möchte, noch MOSFETs in die Endstufe - und fertig ist ein Gerät, das bei geringer Leistungsaufnahme und hoher Zuverlässigkeit bei niedrigen Herstellungskosten ebenfalls den gewünschten Klang-Effekt bietet.

@ GFGF-Archiv :
Es ist keine Frage, die Chinesen können längst (fast) alles und könnten auch diese Radios sicher annähernd perfekt bauen. Der Grund, warum sie es nicht tun, ist im Endeffekt der Konsument, der möglichst wenig Geld ausgeben will - und der Handel, der dennoch möglichst viel verdienen will. Das Ergebnis ist bekannt.

Und natürlich, wenn der normale Konsument einfach mal so lifestylemäßig ein Retro-Radio will - für solche Leute ist das genau richtig. Die können mit einem unrestaurierten Klein- oder Mittelklassegerät der 50er / frühen 60er Jahre einfach nichts anfangen, da sie es nicht instandsetzen können und wegen der mangelhaften Funktion, sofern sie überhaupt noch vorhanden ist, bald Verdruss aufkäme. Außerdem werfen solche Leute meist nach einigen Jahren ihre Dinge wieder weg - wenn's nicht mehr hip ist oder gar einen Kratzer hat, ab dafür. Das sollen die dann besser mit den China-Retro-Geräten machen. Wie SGibbi schrieb - besser 'Abverbrauch des Modernen'. Für den normalen Konsumenten richtig !


Hallo Walter,
danke für die wirklich aufschlussreichen Bilder !
Weitaus besser als die, die hier von diesem Gerät zuvor gezeigt wurden - und vor allem ausführliche Innenansichten dieses Gerätes.
Tatsächlich, da sieht man Epoxy-Platinen mit gutem Bestückungsdruck (auch Werteangaben der Bauteile!), 105°C-Elkos, Metallfilm-Widerstände - und dann ist da andererseits der von Dir geschilderte Murks.
Eine eigenartige Kombination...
Deine Bilder zeigen nun endlich auch zweifelsfrei die Art des Lautsprechers mit Sicke aus Schaumstoff, dimensioniert für großen Membranhub, damit auch etwas Bass möglich wird.
Bei den üblicherweise niedrigen Wirkungsgraden und daher hohen Belastbarkeiten derartiger Lautsprecher wird die Gegentakt-Endstufe geradezu nötig, will man auch mal etwas höhere Lautstärken ermöglichen.
Leider neigen diese Schaum-Sicken allesamt nach 15...20 Jahren zum unrettbaren Zerfallen, dann braucht man für das Radio einen neuen Lautsprecher.
Der ganz oben zitierte Test, in dem der baldige Ausfall des Gerätes angegeben wird, ist aus 2011 - Dein Gerät von vielleicht 2006 oder 2007, da kann sich in der Zwischenzeit konstruktiv etwas geändert haben. Und es müssen ja auch nicht alle Geräte ausfallen, vielleicht hatte der Schreiber mit seinen Geräten einfach Pech.

Der Hersteller ist wenigstens absolut korrekt und stellt auf der Rückwand klar :
Zitat:
Vacuum Tube Amp. Radio
- übersetzt also ein 'Röhrenverstärker-Radio'.

Was noch interessant wäre :

Welche Leistungsaufnahme hat das Gerät etwa ?
Und gibt es in dem Gerät wenigstens primärseitig eine Sicherung ? Besser noch Sicherungen/Sicherungswiderstände sekundärseitig für die einzelnen Spannungen ? Oder wird der Trafo bei einem Defekt beispielsweise einer der KBP-Brückengleichrichter einfach zerstört, das Gerät wäre dann also 'tot' ?
(Ich gehe dabei nicht von Rauch & Gestank aus, sondern von einer Thermo-Sicherung in der Primärwicklung, aber die sind nicht wechselbar und der Trafo wäre nach ihrer Auslösung dauerhaft unbrauchbar)

Grüße aus HH !
 
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