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Vorführung einer Schallplattenaufnahme auf Decelith [Beitrag #17651] Di., 18 April 2023 23:15 Zum nächsten Beitrag gehen
CPGD ist gerade offline  CPGD
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Ort: Durach
Liebe Sammlergemeinde,

wenn Sie einmal "live" miterleben möchten, wie eine Decelith-Schallfolie aufgenommen wird, dann kommen Sie doch am 15.05.2023 um 19:00 Uhr in die Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt zur Veranstaltung

So klingt Frankfurt! Eröffnung der Hörstationen mit Vortrag und Musik

Ich werde das Schneiden einer Decelith-Schallfolie mit originalem Equipment (Flaschenmikrophon, Trümbach-Schneidemaschine, ...) aus den 30er und 40er Jahren vorführen.

Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung und Link zur Anmeldung auf der Webseite der DNB.

Deutsche Nationalbibliothek
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main


Viele Sammlergrüße

Claus Peter Gallenmiller
Aw: Vorführung einer Schallplattenaufnahme auf Decelith [Beitrag #18291 ist eine Antwort auf Beitrag #17651] Mo., 27 Mai 2024 13:05 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Tonmann ist gerade offline  Tonmann
Beiträge: 158
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Ort: Borken
In den frühen 1990er Jahren entdeckte man in einem Ariv in St. Petersburg Decelithaufnahmen der 1940er Jahre und bemerkte, dass es zu jeder Aufnahme immer 2 Platten gab.

Nun, es waren die allerersten Stereoaufnahmen mit Kurt Furtwängler in Berlin 1941/42 u.a. mit Bruckner's Sinfonie 5-1 in B-dur und weitere, welche sogleich digitalisiert wurden.

Bei bestimmten Aufnahmen sind im Hintergrund sogar noch das Grollen der anrückenden Russischen Granaten zu hören, bevor man sich in Sicherheit brachte.

Hier mal ein Bild eines solchen Decelith-Folienschneider's in einem Labor 1929:

/Forum/index.php?t=getfile&id=11715&private=0

Telefunken Decelith Folienschreiber im Rundfunkmuseum Fürth:

/Forum/index.php?t=getfile&id=11716&private=0
Aw: Vorführung einer Schallplattenaufnahme auf Decelith [Beitrag #18297 ist eine Antwort auf Beitrag #18291] Mo., 27 Mai 2024 17:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
CPGD ist gerade offline  CPGD
Beiträge: 17
Registriert: September 2012
Ort: Durach
Danke für die Ergänzung. Das an sich sehr interessante erste Bild (Folienschnitt Labor 1929) zeigt aber keine Aufnahme auf Decelith. Es handelt sich hier um eine Aufnahme auf dicken Wachsplatten, von denen dann später nach dem Galvanikprozeß Schellackschallplatten gepresst werden konnten. Die Aufnahmemaschine dürfte von der Gramophone Company (HMV) stammen und war in den 20er Jahren weit verbreitet. Sie wurde über einen Gravitationsmotor angetrieben, zu erkennen an der Kurbel und dem Gewicht unterhalb des Plattentellers. Diese Maschinen wurden zunächst für akustische Aufnahmen mit Trichter verwendet und wurden nach Aufkommen des elektrischen Aufnahmeverfahrens mit einer elektrischen Schneidevorrichtung ausgestattet.

Das untere Bild zeigt vermutlich die Telefunken Aufnahmemaschine Ela A103, mit der Decelith-Platten aufgenommen wurden. Die Schneidedose ist eine R12b von Neumann, hier gelabelt als Telefunken. Der weiße Tonarm links dient zur Wiedergabe uns ist nicht original. Ursprünglich war der Wiedergabetonarm mit einem Tonabnehmer Neumann R5 rechts über dem ovalen Loch befestigt.
Aw: Vorführung einer Schallplattenaufnahme auf Decelith [Beitrag #18299 ist eine Antwort auf Beitrag #18297] Sa., 01 Juni 2024 11:17 Zum vorherigen Beitrag gehen
Tonmann ist gerade offline  Tonmann
Beiträge: 158
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Ort: Borken
Danke für die Ergänzung!

Wachs könnte stimmen, ich habe das in der Geldbörse, heißt Euro und schmilzt auch dahin....

Die modernste Anlage ist die Neumann VMS-80, die letzte fabrikneue Anlage stand nach Übernahme von Neumann an Sennheiser draußen im Regen und wurde vom Tonstudio Brüggemann in Frankfurt für kleines Geld als Schrott gekauft, die Zuspielmaschine eine Telefunken M15 mit Vorhörvorrichtung zum Steuern der Vorschübe habe ich übernommen und steht inzwischen in Polska.

Einige der originalen 50cm Decelitzplatten habe ich von einem Tonmeister des NWDR in Hannover bekommen, welcher seinen Job noch bei der RRG erlernte und mir neben seinen Mikrofonen auch seine bestens gewartete T9u vermachte, eine weitere fand sich im Luftschutzbunker des SFB, wo man früher die Sendung "Musik aus Studio B" auf 2" MAZen aufnahm.

Das Geheimnis der alten Technik war nur der reduzierte Frequenzgang von teilweise unter 6KHz, der als angenehm und warm empfunden wird, aber dazu wurde schon oft referiert.

Ein guter Bekannter (VDT-Tonmeister & Dipl.-Ing. in Personalunion) kaufte sich ein Presonus Digitalpult mit 100KHz Frequenzgang und nichts klingt mehr und nach neuesten Updates aus den USA lief nichts mehr!

Neumann VMS-80:

/Forum/index.php?t=getfile&id=11718&private=0


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